Veranstaltung
Zweiter Teil einer vierteiligen Salonreihe im Künstlerhaus
3. Juli 2025, Künstlerhaus Sttttgart
Im September 2024 verstarb Harry Walter – Künstler, Autor, Hochschullehrer, kritischer Beobachter und Zeitdiagnostiker, Impulsgeber. Bei seinen Freund*innen vom Begleitbüro SOUP, dessen Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender er war, verabschiedete er sich mit den Worten: „Macht einfach weiter!“
In diesem Sinne steht die Frage im Raum, wie nun mit Harrys künstlerischem Nachlass umgegangen werden soll: Ausser einer Bibliothek mit etwa 5000 Bänden und einer über- schaubaren Zahl von Publikationen gibt es einige Objekte und Fotos, die von Harry intensiv als Reflexionsinstrumente genutzt wurden. Sie kommen in seinen Texten, Ausstellun- gen und Vorträgen vor und wurden von ihm bereits zu Lebzeiten verschiedenen KünstlerInnen und KollegInnen mit der Aufforderung in die Hände gelegt „damit weiterzuarbeiten“. Bei dem gemeinsam mit Harry entwickelten, erfolgreichen Diskursformat „Salon Brasilien“ möchte das Begleitbüro nun KooperationspartnerInnen, WeggefährtInnen und SympathisantInnen an einen Tisch bringen, um Ergebnisse aus den o.g. Gestaltungsaufforderun- gen austauschen zu können, sowie Themen und Motive aus Harrys Diskursen und Projek- ten allen Interessierten vorstellen.
Ziel ist ein gestalterischer, aktiver Umgang mit dem Nachlass von Harry Walter, der an ak- tuellen gesellschaftlichen und kulturellen Fragestellungen orientiert ist
Ein Museum des Scheiterns – Jenseits von Tun und Lassen
Eine Synopse dreier obsessiver Lebenswerke als Versuch ein Museum des Scheiterns zu denken.
Ein zentrales Motiv in Harrys Texten und Vorträgen ist das Problem des Museums und hierbei die Sonderstellung des Kunstmuseums! Sein früh formulierter Anspruch, die Idee des Museums zu Ende zu denken, führte zu der These, ein Museum auf Höhe der Zeit müsse das zugrundeliegende Muster, also den Rapport gegenwärtigen Kunstschaffens sichtbar machen. Ähnlich Andy Warhols „Time-Capsules“ müsse in einem Museum ein Arrangement von Exponaten geschaffen werden, das als Sinnfalle fungiert ohne sich zu erschöpfen. Wie aber wäre ein Museum ohne kuratorische Intention, die notwendigerweise „in die Jahre kommt“, zu denken? Harry wollte hierfür von drei gescheiterten Lebenswerken ausgehen. In der Veranstaltung werden diese kurz skizziert und anschließend unsere Gäste eingeladen gemeinsam an der Idee eines „Museums des Scheiterns“ weiterzuarbeiten
1978 – Drei erfolgreich gescheiterte Lebenswerke