Ein Zeichnungsprojekt
1986 konnte ich unter Tage im Bergwerk Moers-Repelen zeichnen. Ein erfahrener Steiger begleitete mich, erklärte mir alles und führte mich zu den Orten meiner zeichnerischen Tätigkeit – und am Ende der Schicht wieder hinauf ans Tageslicht.
In der S-Bahn-Station Schwabstraße ist der Abstieg einfacher. Auf halbem Weg hinunter öffnen sich mit einem besonderen Schlüssel die Räume, in denen Wolfgang Frey unten ein Abbild der Welt oben schuf.
Doch sieht es hier nicht mehr so aus, wie der Schöpfer dieser Unterwelt die Räume verlassen hat. Nur noch Fragmente der monumentalen Miniaturbahn stehen herum. Große Teile des Unterbaus der Bahnanlagen wurden zu einem Kenotaph gestapelt. Monitore, Schalttafeln, Hölzer, Leitungskabel und verschiedene Materialien und Objekte führen ein Eigenleben. Dazu kommen die Interventionen der Künstler, die sich mit dem Werk Freys beschäftigen.
Meine zeichnerische Dokumentation zeigt den Ort, wie er sich mir darbot. Die Zitate von Wolfgang Frey habe ich seinem Bericht „Stuttgarter Bahnhöfe – N-Anlage exakt nach Vorbild“ der Zeitschrift „MIBA Anlagen 8“ aus dem Jahr 2005 entnommen – ein Fachblatt für Miniaturbahnen. Die Zuordnung der Zitate geschah rein intuitiv.